Katzenstein und Neresheim
Die Idee zum August-Fährtle
Es ist schon wieder über 5 Wochen her, dass wir aus unserem Ligurien-Urlaub zurück sind. Den ganzen Juli über haben wir kein „Fährtle“ gemacht, also wird es mal wieder Zeit.
Da gestern, 8.8. internationaler Tag der Katze war und aus diesem Anlass heute auf Burg Katzenstein, nur 90 Kilometer von hier, eine Katzenausstellung ist, könnte wir doch dort hinfahren. Zudem ist nur 6 Kilometer von Katzenstein entfernt, in Neresheim, eine Hocketse am Bahnhof der Härtsfelder Schmalspur-Museumsbahner. Da passt doch alles.
Wie immer bei „Fährtles-Tagen“ fahr‘ ich am frühen Morgen in die Stadt, Brezeln holen, derweil Susanne zu Hause Kaffee macht. Das ist schon ein Ritual und muss einfach so sein.
Um halb neun – heute fahren wir ja nicht so weit – geht’s los: über Königsbrunn, Gersthofen, Langweid, Biberbach und Höchstädt nach Dischingen. Die Straße verläuft durch leicht hügelige Landschaften mit Feldern, Wiesen und einzelnen Waldstücken. Außer uns ist fast niemand unterwegs, und so haben wir die Straße ganz für uns alleine. Nur, wenn mal ein Traktor-Gespann unterwegs ist – nach dem verregneten Juli nutzen die Bauern jetzt die sonnenreichen und heißen Tage – stauen sich schnell mal fünf oder sechs Autos hinter ihnen. Alle brav im Schritttempo. Man merkt, dass man hier auf dem Land ist und sich die Verkehrsteilnehmer den Ernte-Intervallen der Landwirte anpassen.
Kurz nach Dischingen erscheint auf einer Anhöhe rechts oberhalb der Straße die Burg Katzenstein. Die mittelalterliche Anlage mit ihren steinernen Mauern und markanten Türmen ist schon aus einiger Entfernung gut zu erkennen und dient als landschaftlicher Blickfang. Sie gehört zu den ältesten erhaltenen Stauferburgen in Süddeutschland und eignet sich immer für einen Tagesausflug. Wir waren bereits im April diesen Jahres hier uns werden immer wieder gerne hierher kommen.
Burg Katzenstein
Die Geschichte der Burg Katzenstein
Der Name „Katzenstein“ soll angeblich von einem Ritter namens Chakaz stammen, der zur Zeit Karls des Großen (768 bis 814 König der Franken) die Burg im Jahr 777 gebaut haben soll. Andere wiederum behaupten, Herzog Tassilo von Bayern habe die Burg errichten lassen. Wissenschaftliche Belege gibt es jedoch weder für die eine noch für die andere These.
Die erste urkundliche Erwähnung der „Herren von Cazzenstein“ datiert auf das Jahr 1095, als ein Odalrich de Cazzenstein als Zeuge in einer Urkunde des Bischofs Emehard von Würzburg genannt wird. Ob dieser jedoch mit der Burg Katzenstein in Dischingen verbunden ist, ist umstritten, da manche ihn eher auf die Burg Katzenstein in Langenburg verorten.
Die erste gesicherte Verbindung zur heutigen Burg Katzenstein in Dischingen stammt wohl aus dem Jahr 1153, als Rudegerus de Kazzenstein als Verwaltungsbeamter der Grafen von Dillingen erwähnt wird. So geht es mit den Quellen hin und her, These, Gegenthese, und irgendwann hatte ich einfach keine Lust mehr, die ganze Geschichte weiter nachzuforschen. Irgendwie ist es mir auch egal, wer, wann und wo.
Fakt ist jedoch, dass die Burg 1948 von einem Bremer Reeder namens Edler gekauft wurde (andere Quellen sprechen von einem Hamburger). Stockholm, Lissabon, ist doch egal, Hauptsache plattdeutsch!
1967 erwarb eine Familie Holl aus Bopfingen die Burg und ließ umfangreiche Sicherungs- und Renovierungsarbeiten durchführen, darunter die Freilegung der Fresken in der Burgkapelle und die Rekonstruktion des staufischen Haupthauses. Nach dem Tod der Eheleute Holl blieb die Burg geschlossen, bis sie 1988 von einem nicht näher genannten Privatmann aus Biberach gekauft wurde.
Am 11. November 1995 kam es im Neuen Schloss der Burg Katzenstein zu einem verheerenden Großbrand, der die gesamte obere Etage zerstörte. Lediglich das Dach wurde aus Sicherheitsgründen wieder aufgebaut, während der Rest der Brandstelle über zwei Jahrzehnte unberührt blieb. Als Brandursache wird ein offener Kamin vermutet, der 1939 als Zierkamin ins Neue Schloss verbracht worden war. Die Burg wurde geräumt und seither über zwei Jahrzehnte lang nicht mehr geöffnet.
Seit 2008 hat die Burg neue Besitzer (von 2006 bis 2008 war sie nur verpachtet). Seitdem ging es mit der Burg wieder aufwärts: Weihnachtsmarkt, Mittelaltermarkt, Künstlermarkt, Einbau einer modernen Gastronomie, Einrichtung eines Burgladens im Neuen Schloss, Sanierung der Ringmauer, Wiederaufbau des Küchenbaus, Restaurierung der Wandmalereien in der Burgkapelle, Bau von Zimmern für Übernachtungsgäste, Errichtung eines Turnierplatzes, Ritterturnier mit Mittelaltermarkt, Einrichtung eines Standesamtes im Staufersaal und vieles mehr.
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